Ein Trip in die Heilige Stadt – das heißt Spazieren am Ufer des Tibers und die Jahrtausende alten Städten der antiken Geschichte besuchen, echtes Sightseeing in Rom eben. Vormittags traumhaft guten Espresso an der Bar, abends bei Pizza und Wein in einer kleinen Gasse den lebhaften Gesprächen der Italiener lauschen. Jetzt noch ein Flug zum Schnäppchenpreis – schon hat man den perfekten Plan für ein frühlinghaftes Wochenende.
Viele der vorfreudigen Besucher der ewigen Stadt haben ihre Rechnung jedoch ohne das Wetter gemacht: Im Sommer steigen die Temperaturen in Rom gut und gerne mal auf 35 Grad im Schatten. Langes Laufen wird dabei zur Qual, Blasen an den Füßen sind vorprogrammiert und von den völlig überzogenen Preisen der Wasserstände bekommt man nur schlechte Laune. Wer dann noch zwei Stunden in der Schlange steht, um ein Ticket für die Vatikanischen Museen zu bekommen, dem vergeht schnell die romantische Stimmung. Aber aufgepasst, dem lässt sich vorbeugen. Rom kann nämlich auch bei hohen Temperaturen ganz anders – wenn man nur weiß, wo und wie:
Beim Sightseeing in Rom früh den Tag beginnen
Ja, für viele Menschen gehört zum Urlaub das Ausschlafen wie zu Italien der Espresso. Letzterer ist allerdings in Rom eine gute Alternative zu Ersterem. Ab elf Uhr brennt die Sonne, und spätestens um 14 Uhr möchte man eigentlich nur noch im Schatten eines Baumes liegen und Eis verspeisen. Wie machen das die Einheimischen? Ganz einfach: Ihr Tag startet früh. Ab halb 7 herrscht reges Treiben auf den Straßen, in den besten Cafés sind die ofenwarmen Cornetti (Hörnchen gefüllt mit Schokolade oder Creme, zusammen mit einem Cappuccino das traditionelle Frühstück der Römer) bereits vergriffen – da lohnt es sich schnell zu sein! Ein starker Caffè und ein warmes Gebäckstück für um die 2 Euro entschädigen dafür jeden Morgenmuffel. In der größten Mittagshitze empfiehlt sich dafür eine mehrstündige Siesta, bevor die Abende mit neuem Schwung begonnen werden können – die können hier durchaus bis weit in die Nacht hinein gehen. Dank jeder Menge Sonne kann das Sightseeing in Rom lange gehen!
Sich nicht das Wasser reichen lassen
Obwohl viele Touristen sich anfangs misstrauisch zeigen: Das römische Leitungswasser ist ausgezeichnet! Den ganzen Sommer lang sprudelt es aus den kleinen Brunnen in der ganzen Stadt (fontanelle werden sie genannt). Einfach eine Flasche mitnehmen, jederzeit auffüllen und sich die horrenden Preise der kleinen Kioske sparen. Oder es wie die echten Römer machen: Den Haupthahn mit einer Hand zu halten, dann sprudelt das Wasser in einem kleinen Strahl aus einem Loch oberhalb des Hahns und es lässt sich bequem und elegant daraus trinken. Dringend abzuraten ist dagegen von filmreifen Badegängen in den zahlreichen Brunnen Roms. La Dolce Vita war gestern – mittlerweile kostet das Baden im frisch restaurierten Trevibrunnen einen saftige Geldstrafe. Wer beim Sightseeing in Rom nicht von der Polizei aufgegriffen werden will, sollte hiervon also lieber absehen. Gegen Arme eintauchen im Becken der berühmten Fontana dei Quattro Fiumi auf der belebten Piazza Navona lässt sich dagegen nichts sagen.
Picknick im Grünen statt Essen gehen nach dem Sightseeing in Rom
So wundervoll das Angebot an Pizza und Pasta in Rom auch ist: Bei 35 Grad im Schatten vergeht einem leicht der Appetit. Da empfiehlt sich ein leichtes Picknick im Grünen – am besten natürlich noch mit Ausblick. Hat man sich erstmal gut eingedeckt mit saftigem Obst, Tomaten, Büffelmozzarella, Oliven, eingelegtem Gemüse, Brot und einem leichten Wein, kann man sich zum Beispiel auf die Tiberinsel zurückziehen. Hier sitzt man von Wasser umrauscht und meist in reger Gesellschaft junger Studenten. Das klingt vielleicht nicht nach typischem Sightseeing in Rom, ist aber ein geniales Erlebnis!
Ebenfalls ein guter Picknickort sind Villa Borghese und Gianicolo – auf den grünsten der sieben Hügel Roms fährt auch ein Bus vom Tiberufer aus. Den exklusivsten Blick jedoch genießt man von einem kleinen, noch erstaunlich unpopulären Spot aus: Direkt am Tiberufer, oberhalb des Circo Massimo, liegt der Giardino degli Aranci. In dem traumhaft schönen Orangengarten sitzt man unter Blüten oder vollen Früchten im Gras und hat dabei einen herrlichen Panoramablick bis zum Petersdom. Geöffnet hat er bis Sonnenuntergang, täglich. So wird die Reise nach Rom zum unvergesslichen Erlebnis – auch bei 35 Grad!
Bild: ©Marten253, CC BY-SA 3.0