Klar, auch eine Schwangerschaft soll keine werdende Mutter vom Reisen abhalten. Schließlich ist es nicht mehr weit, bis ein Baby den Alltag strukturiert und Flugreisen vielleicht erst einmal nicht mehr ohne weiteres möglich sind. Aber auch, wenn Fliegen in der Schwangerschaft grundsätzlich kein Problem darstellt, gibt es doch ein paar Regeln zu beachten. Und was passiert eigentlich, wenn die Wehen doch über den Wolken einsetzen? Wir verraten es euch!
Wie lange ist das Fliegen in der Schwangerschaft noch möglich?
- Vermeide das Fliegen im ersten Trimester
- Lass dir von deinem Frauenarzt ein Attest geben und führe es im Handgepäck bei dir
- Keine Beförderung ab der 36. SSW bei den meisten Airlines
Mit Blick auf verschiedene Airlines ist es ab der 28. Schwangerschaftswoche ratsam, ein ärztliches Attest mit sich zu führen. Ab der 36. Schwangerschaftswoche (bei Mehrlingsgeburten meist ab der 32. SSW) ist es im Allgemeinen schwierig, eine Airline zu finden, bei der du noch mitfliegen darfst.
Auch wenn z.B. Iberia oder Delta Airlines lediglich dazu raten, im letzten Schwangerschaftsmonat nicht mehr zu fliegen, so ist das Risiko, dass im Flugzeug die Wehen einsetzen, einfach zu hoch. Und ob die späte Reise eine Geburt über den Wolken wirklich wert ist?
Auch Air Canada befördert Schwangere bis zu vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin ohne Attest. Es schadet natürlich dennoch nicht beim Fliegen in der Schwangerschaft einen entsprechenden Nachweis mitzuführen.
Wenn du bereits schwanger bist oder eine Schwangerschaft planst, informiere dich also in jedem Fall vor der Flugbuchung bei der jeweiligen Airline über die Bestimmungen zur Beförderung, um beim schwanger Fliegen auf keine Probleme zu stoßen.
- Neben den Bestimmungen der Airlines solltest du auch auf die Einreisebestimmungen des jeweiligen Ziellandes achten.
Auch bei der Einreise kann ein Nachweis über vorhandene Krankenversicherung oder ähnliches benötigt warden. Informiere dich am besten bereits vor der Buchung, was es zu beachten gilt.
Ist eine Geburt über den Wolken nur ein Hollywood Mythos?
Nein, eine Geburt im Flugzeug kommt tatsächlich hin und wieder vor. Im Falle des Falles muss dann die Flugzeug-Crew als Hebammenersatz einspringen und bei der Geburt behilflich sein.
Bei Jetstar Pacific wurden an Bord bereits zwei Kinder geboren – im Januar 2011 und im März 2016. Auch auf einem Virgin Atlantic-Flug kam es 2004 zu einer Frühgeburt über den Wolken. Auf dem Weg von Lagos nach London kam die kleine Virginia, die nach der Airline benannt wurde, mit Hilfe der Crew zur Welt. Virgin-Besitzer Richard Branson war so entzückt über die Geburt über den Wolken, dass er der kleinen Virginia zur Geburt ein besonderes Geschenk machte: 21 Jahre darf sie gratis mit Virgin Airlines fliegen.
Welche Staatsbürgerschaft hat ein Kind, welches im Flugzeug zur Welt kommt?
Bei Geburten an Bord eines Flugzeuges stellt sich immer auch die Frage, welche Staatsangehörigkeit und welchen Geburtsort man für das Kind angibt. Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, denn je nach Flugstrecke und überflogenem Staatsgebiet wird dies anders gehandhabt.
Wird ein Baby beim Flug über den Ozean zur Welt gebracht, ist der Geburtsort des Kindes laut den Vereinten Nationen abhängig von der Landesregistrierung des Flugzeuges. Das Fliegen in der Schwangerschaft kann also relevante Folgen für die Staatsbürgerschaft haben, sollte es zu einer Frühgeburt kommen!
Weitere wichtige Regeln zur Staatsbürgerschaft bei Über-den-Wolken-Geburten:
- Kommt ein Baby im amerikanischen Luftraum einschließlich der 18-Meilen-Zone zur Welt, hat es automatisch die US-Staatsbürgerschaft.
- Es gibt viele verschiedenen Regelungen. In den meisten Fällen erhalten im Flugzeug geborene Babys jedoch die Staatsangehörigkeit ihrer Eltern.
- Als Geburtsort ist nach internationalem Recht die Position des Flugzeuges mit Längen- und Breitengrad einzutragen
Wir wünschen allen werdenden Müttern eine gute Reise und einen angenehmen Flug, denn Angst muss man vor dem Fliegen in der Schwangerschaft nicht haben – die wichtigsten Regeln sollte man aber dennoch beachten.